1. Grundwissen Wasser

Der Wasservorrat

Grashalme mit Tautropfen

Auf unserer Erde tummelt sich das Wasser in jeder möglichen Gestalt und Form: Als Ozeane, die die zusammenhängende Wasserfläche der Erde bilden, als fließende Gewässer in Flüssen und Bächen, als stehende Gewässer wie Seen, Tümpel, Teiche und Talsperren oder auch versteckt als Grundwasser.
Die Erde erscheint vom Weltraum aus betrachtet als "Blauer Planet". Kein Wunder, denn circa 70 Prozent der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt, das sind zusammengerechnet rund 1,4 Trilliarden (1.400.000.000.000.000.000.000) Liter Wasser, eine gigantische Menge. Zum Vergleich: In einen Putzeimer passen rund zehn Liter Wasser.
Doch von diesem enormen Wasserreichtum sind rund 97 Prozent salzhaltig und nur etwa drei Prozent Süßwasser. Ein Großteil davon ist wiederum entweder in den Eiskappen am Nord- und Südpol und als Gletscher gefroren oder als Grundwasser vorhanden. Das Süßwasser der Flüsse und Seen macht nur 0,01 Prozent der gesamten auf der Erde vorhandenen Wassermenge aus. Da die Süßwasserreserven sehr ungleichmäßig auf der Erde verteilt sind, gibt es viele Länder und Kontinente mit Wasserknappheit.

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Der Wasserkreislauf

Ein Bachlauf zwischen Felsen

Wasser bewegt sich in einem immerwährenden, genialen Kreislauf. Der "Motor" dafür ist die Sonne: Durch die Wärme der Sonne verdunstet ständig Feuchtigkeit, am meisten aus den Ozeanen, aber auch aus den Flüssen und Seen und über dem Festland. Dabei entsteht Wasserdampf, und da dieser leichter ist als Luft, steigt er nach oben in die Atmosphäre und wird durch den Wind verteilt. In kühleren Höhen kondensiert der Wasserdampf, wird also wieder flüssig, und es entstehen Wolken. Wolken sind demnach nichts anderes als viele kleine Wassertröpfchen, die in der Luft schweben. Ganz so einfach ist das mit dem Kondensieren des Wasserdampfs allerdings nicht, denn Wasserdampf neigt dazu, gasförmig zu bleiben. Erst wenn sogenannte Kondensationskerne vorhanden sind, wechselt er tatsächlich vom gasförmigen (Dampf) in den flüssigen Zustand (Tröpfchen). Als Kondensationskerne dienen winzige Staubteilchen, die immer in der Luft vorhanden sind. Bevor ein Wolkentröpfchen als Niederschlag zu Boden fällt, muss es ordentlich wachsen: An dem Wolkentröpfchen kondensiert weiterer Wasserdampf, und so wird es langsam größer. Schließlich wird der Tropfen so schwer, dass er Richtung Erde fällt. Ob es dann regnet, schneit oder auch hagelt, hängt von der Temperatur ab. Der größte Teil des Niederschlags verdunstet wieder oder fließt in Bäche, Flüsse und letztendlich ins Meer. Ein anderer Teil versickert im Boden und kann von den Pflanzen aufgenommen und von diesen wieder an die Luft abgegeben werden. Dabei haben die Pflanzen einen großen Anteil an der Verdunstung über dem Festland. So gibt ein Hektar Wald (100 x 100 Meter) im Sommer bis zu 40.000 Liter Wasser pro Tag an die Luft ab. Der Rest sickert durch verschiedene Boden- und Gesteinsschichten und bildet das Grundwasser. An manchen Stellen sprudelt das Wasser als Quelle wieder aus dem Boden und fließt als Bach oder Fluss weiter. Das meiste Grundwasser sickert unterirdisch den Flüssen zu, die es Richtung Meer transportieren oder direkt ins Meer. Dort angekommen, verdunstet das Wasser erneut, steigt als Wasserdampf zum Himmel, bildet Wolken ... und die Reise beginnt von vorn.
Wir Menschen nutzen diesen natürlichen Wasserkreislauf und gewinnen das Trinkwasser aus Grund- und Oberflächenwasser. Nach der Nutzung gelangt auch dieses Wasser gereinigt wieder in die Flüsse, und der Kreislauf des Wassers geht weiter.


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